Mineralstoffe im Leitungswasser: Was ist wirklich drin?

Mineralstoffe im Leitungswasser: Was ist wirklich drin?

Redaktion

Mineralstoffe

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Ist Leitungswasser tatsächlich eine potenzielle Quelle für wichtige Mineralstoffe?

Während viele Menschen davon ausgehen, dass Leitungswasser hauptsächlich aus H₂O besteht, steckt in Wirklichkeit viel mehr dahinter. Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium sind die relevantesten Mineralien, die in unserem Trinkwasser enthalten sind.

Welche Mineralstoffe noch darin zu finden sind, erfahren Sie in diesem Beitrag. Außerdem stellen wir einen Vergleich zwischen Leitungswasser und Mineralwasser an.

Neugierig?

Los geht’s!

Das Wichtigste in Kürze
  • Leitungswasser enthält wichtige Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Natrium und Kalium
  • Die Mineralstoffgehalte variieren regional abhängig von geologischen Gegebenheiten und Wasserhärte
  • Leitungswasser unterliegt strengen Kontrollen, kann aber auch unerwünschte Stoffe enthalten
  • Ein Vergleich mit Mineralwasser zeigt Vor- und Nachteile beider Wasserarten
  • Praktische Tipps wie Wassertests und Filter können die Trinkwasserqualität optimieren

Sind wirklich Mineralstoffe im Leitungswasser?

Hand aufs Herz: Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob unser Leitungswasser tatsächlich Mineralstoffe enthält?

Die Antwort lautet: Ja, durchaus!

Unser Leitungswasser stammt hauptsächlich aus dem Grundwasser, das auf seinem Weg durch verschiedene Erd- und Gesteinsschichten mit wertvollen Mineralstoffen angereichert wird. Die Wasserqualität in Deutschland wird sogar als ausgezeichnet bezeichnet.

Während der Trinkwasseraufbereitung werden unerwünschte Stoffe wie Krankheitserreger, Schwermetalle und Pestizidrückstände weitgehend entfernt, um die hohen Standards der Trinkwasserverordnung zu erfüllen. Die natürlichen Mineralstoffe bleiben dabei jedoch erhalten. Studien bestätigen, dass deutsches Leitungswasser bedenkenlos getrunken werden kann.

Wie hoch die Konzentration der Mineralstoffe im Leitungswasser ist, hängt von den geologischen Gegebenheiten der Region ab. Eine Pilotstudie des Kompetenzzentrums Mineral- und Heilwasser (KMH) aus dem Jahr 2019 untersuchte 35 Leitungswasserproben aus dem Raum Hannover auf ihren Mineralgehalt.

Die Ergebnisse zeigten unterschiedliche Härtegrade des Wassers in verschiedenen Haushalten, was auf regionale Unterschiede in der Mineralzusammensetzung schließen lässt.

Der deutsche Härtegrad (°dH) gibt Aufschluss über den Calciumgehalt des Wassers. Dabei gilt: Hartes Wasser enthält mehr essenzielle Mineralstoffe als weiches Wasser. Entgegen der landläufigen Meinung sind hohe Calciumwerte im Wasser jedoch nicht gesundheitsschädlich.

Welche Mineralstoffe sind im Leitungswasser enthalten?

Leitungswasser enthält eine Vielzahl an wertvollen Mineralstoffen, die für unsere Gesundheit von großer Bedeutung sind.

Je nach Härtegrad und Region kann die Zusammensetzung variieren, jedoch finden sich in der Regel stets essenzielle Nährstoffe wie Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium und Sulfat.

Teilweise übertrifft der Mineralstoffgehalt von Leitungswasser sogar jenen mancher natürlicher Mineralwässer aus der Flasche.

Lassen Sie uns nun genauer betrachten, welche Rolle diese Mineralstoffe für unseren Körper spielen.

MineralstoffTagesbedarfVorkommen im LeitungswasserBedeutung für die Gesundheit
Calcium1000-1200 mgab 17° dH nennenswerte Mengenstabile Knochen und Zähne
Magnesium300-400 mgin hartem Wasser enthaltenMuskeln, Proteinbildung, Nerven
Natrium1500 mgreguliert WasserhaushaltWasserhaushalt, Blutdruck
Kalium4000 mgreguliert WasserhaushaltWasserhaushalt, Muskel- und Nervenfunktion
Sulfatindividuellregional unterschiedlichVerdauung, Haut, Haare, Nägel

Calcium: Wichtig für Knochen und Zähne

Calcium ist ein Hauptbestandteil unseres Skeletts und sorgt für stabile Knochen und Zähne. Der Tagesbedarf eines Erwachsenen liegt bei 1000-1200 mg. Hartes Leitungswasser kann bereits nennenswerte Mengen an Calcium enthalten, insbesondere ab einer Wasserhärte von 17° dH.

Allerdings trägt Leitungswasser in der Regel nur geringfügig zur Deckung des täglichen Calciumbedarfs bei. Für eine ausreichende Versorgung sind zusätzlich calciumreiche Lebensmittel wie Milchprodukte, Brokkoli oder Nüsse empfehlenswert.

Magnesium: Essenziell für Muskeln und Nerven

Magnesium spielt eine zentrale Rolle bei der Aktivierung unserer Muskeln, der Proteinbildung und der Übertragung von Nervensignalen. Der Tagesbedarf liegt bei 300-400 mg.

Ähnlich wie beim Calcium enthält hartes Leitungswasser auch nennenswerte Magnesiummengen, leistet jedoch nur einen kleinen Beitrag zur Bedarfsdeckung.

Gute Magnesiumquellen sind etwa Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und grünes Blattgemüse. Besonders magnesiumreiche Heilwässer mit mindestens 100 mg pro Liter sind zudem offiziell anerkannt, um einem Magnesiummangel vorzubeugen.

Natrium und Kalium: Regulierung des Wasserhaushalts

Natrium und Kalium arbeiten Hand in Hand, um den Wasserhaushalt unseres Körpers zu regulieren. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 1500 mg für Natrium und 4000 mg für Kalium. Leitungswasser trägt zwar nur geringfügig zur Deckung bei, enthält jedoch ein ausgewogenes Verhältnis beider Mineralstoffe.

Achtung: Wird das Wasser durch Ionenaustauschverfahren gefiltert, sinken Calcium und Magnesium um 75%, während der Natriumgehalt um etwa 880% steigt.

Sulfat: Bedeutung für die Verdauung und Haut

Sulfat, eine Schwefelverbindung, unterstützt unsere Verdauung und fördert die Gesundheit von Nägeln und Haaren.

Im Leitungswasser ist Sulfat in unterschiedlichen Konzentrationen enthalten. Daneben finden sich oft auch Spurenelemente wie Eisen, das für den Sauerstofftransport im Blut und die Blutbildung unerlässlich ist.

Mineralstoffe im Leitungswasser: Regional unterschiedliche Konzentrationen

Der Mineralstoffgehalt im Leitungswasser ist nicht überall gleich, sondern variiert von Region zu Region. Dies liegt an verschiedenen Faktoren, die einen Einfluss auf die Zusammensetzung des Wassers haben.

Im Folgenden erfahren Sie mehr über die regionalen Unterschiede und was diese bedingen.

Unterschiede je nach Wasserhärte

Ein wesentlicher Faktor für die regionalen Unterschiede im Mineralstoffgehalt ist die Wasserhärte. Diese wird durch die Konzentration von Calcium- und Magnesium-Ionen im Wasser bestimmt.

Ab einem Härtegrad von 14 °dH (Grad deutscher Härte) gilt Wasser als hart. Die Wasserhärte beeinflusst nicht nur den Geschmack des Leitungswassers, sondern auch die Menge an enthaltenen Mineralstoffen.

In Deutschland erfüllen über 99 Prozent der getesteten Leitungswasserproben die rechtlichen Vorgaben der Trinkwasserverordnung.

Die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) legt Grenzwerte für chemische, physikalische und mikrobiologische Parameter im Trinkwasser fest, um die menschliche Gesundheit vor schädlichen Einflüssen zu schützen.

Einfluss der geologischen Gegebenheiten

Neben der Wasserhärte spielen auch die geologischen Gegebenheiten eine wichtige Rolle für den Mineralstoffgehalt im Leitungswasser. Wenn das Wasser durch Gesteinsschichten fließt, die reich an bestimmten Mineralien sind, reichert es sich entsprechend an. So kann das Leitungswasser in manchen Gebieten mehr Calcium, Magnesium oder andere Mineralstoffe enthalten als in anderen Regionen.

Die Qualität des Leitungswassers wird in Deutschland von großen Wasserversorgern mehrmals täglich kontrolliert. Die neue Trinkwasserverordnung (TrinkwV) ab dem 24. Juni 2023 sieht zudem niedrigere Grenzwerte für Schadstoffe wie Chrom, Arsen und Blei vor und verpflichtet Betreiber von Wasserversorgungsanlagen, alte Bleileitungen stillzulegen oder auszutauschen.

RegionWasserhärteCalcium (mg/l)Magnesium (mg/l)
Norddeutschlandweich bis mittel40-805-15
Mitteldeutschlandmittel bis hart80-14015-30
Süddeutschlandhart bis sehr hart140-20030-50

Die Tabelle zeigt beispielhaft, wie sich die Wasserhärte und der Gehalt an Calcium und Magnesium in verschiedenen Regionen Deutschlands unterscheiden können.

Während in Norddeutschland eher weiches bis mittelhartes Wasser mit geringeren Mineralstoffkonzentrationen vorherrscht, findet man in Süddeutschland oft hartes bis sehr hartes Wasser mit höheren Gehalten an Calcium und Magnesium.

Leitungswasser vs. Mineralwasser: Ein Vergleich

Wenn es um die Wahl zwischen Leitungswasser und Mineralwasser geht, stehen viele Menschen vor einer schwierigen Entscheidung. Beide Wasserarten haben ihre Vor- und Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt.

In diesem Abschnitt vergleichen wir die Mineralstoffgehalte und beleuchten die Vorzüge sowie Nachteile beider Varianten, damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können.

Mineralstoffgehalte im Vergleich

Leitungswasser in Deutschland besteht durchschnittlich zu 70 Prozent aus Grundwasser und zu 30 Prozent aus Oberflächenwasser. Nahezu alle mikrobiologischen und chemischen Parameter im Trinkwasser werden zu über 99 Prozent eingehalten, mit Ausnahme weniger Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe.

Überraschenderweise ist Leitungswasser oft nährstoffreicher als manches Mineralwasser.

Während für Mineralwasser bestimmte Regularien gelten, muss Leitungswasser deutlich mehr Grenzwerte einhalten.

In Deutschland gibt es rund 500 verschiedene Mineralwässer, jedes mit einer eigenen und natürlichen Zusammensetzung von Mineralstoffen und Spurenelementen. Für alle gelten vorgeschriebene Grenz- und Orientierungswerte gemäß der Mineral- und Tafelwasserverordnung (MTVO).

Allerdings können die Mineralstoffgehalte im Leitungswasser den Tagesbedarf nicht vollständig decken. Eine ausgewogene Ernährung ist daher wichtig.

90 Prozent des Trinkwassers in Deutschland enthalten von Natur aus weniger als 0,3 Milligramm Fluorid pro Liter, während der Grenzwert bei 1,5 Milligramm je Liter liegt. Die Mineral- und Tafelwasserverordnung gibt ein Limit von 2 Mikrogramm Chrom pro Liter für Mineralwasser vor, das zur Zubereitung von Säuglingsnahrung verwendet wird.

Vorteile und Nachteile beider Wasserarten

Leitungswasser besticht durch seine ständige Verfügbarkeit, den günstigen Preis und die Umweltfreundlichkeit. Es muss nicht in Flaschen transportiert werden und erzeugt somit weniger Abfall. Zudem unterliegt es strengen Kontrollen und Grenzwerten.

VergleichskriteriumLeitungswasserMineralwasser
PreisSehr günstigTeurer als Leitungswasser
VerfügbarkeitImmer verfügbarIn Flaschen abgepackt
UmweltfreundlichkeitSehr umweltfreundlichErzeugung von Verpackungsmüll
GeschmackKann variierenKonstanter Geschmack
MineralstoffgehaltOft höher als in MineralwasserJe nach Marke unterschiedlich

Rund 90 Zusatzstoffe sind im Leitungswasser erlaubt. Wasserfilter sind in Deutschland grundsätzlich nicht erforderlich, um Schadstoffe zu entfernen. Leitungswasser wird in der Regel zu 5 Prozent getrunken und zu 95 Prozent für andere Zwecke wie Körperpflege, Spülen, Waschen oder Putzen verwendet.

Mineralwasser punktet mit konstantem Geschmack und portionsgerechten Flaschen für unterwegs. Es enthält oft mehr Kohlensäure und kann je nach Marke und Quelle unterschiedliche Mineralstoffzusammensetzungen aufweisen.

Praktische Tipps für den täglichen Gebrauch

Um sicherzustellen, dass Sie täglich qualitativ hochwertiges Leitungswasser genießen können, gibt es einige praktische Tipps, die Ihnen helfen können. Durch bewusste Maßnahmen lässt sich nicht nur die Trinkwasserqualität optimieren, sondern auch Wasser und Kosten sparen.

Leitungswasser testen lassen

Ein regelmäßiger Test des Leitungswassers ist empfehlenswert, um die Wasserqualität zu überprüfen. Besonders für Haushalte mit Säuglingen oder immungeschwächten Personen ist eine Überprüfung ratsam. Hierbei werden wichtige chemische Parameter wie Aluminium, Blei, Chrom, Kupfer, Mangan, Nickel, Sulfat, Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium, Zink, Phosphor, Eisen, Nitrat und Nitrit untersucht.

Auch mikrobiologische Parameter wie E. coli, coliforme Bakterien und die Gesamtkeimzahl bei 22° und 36° Celsius geben Aufschluss über die Wasserqualität. So können Sie sicher sein, dass Ihr Leitungswasser frei von Schadstoffen wie Bakterien und Schwermetallen ist.

Wasserfilter: Sinnvoll, oder nicht?

Wasserfilter können helfen, unerwünschte Stoffe im Leitungswasser zu reduzieren und den Geschmack zu verbessern. Allerdings ist zu beachten, dass manche Filter auch wichtige Mineralstoffe herausfiltern. Eine fachkundige Beratung ist daher ratsam, um den richtigen Filter für Ihre Bedürfnisse zu finden.

Bedenken Sie auch, dass Leitungswasser in Deutschland strengen Kontrollen unterliegt und regelmäßig auf mikrobiologische Verunreinigungen, chemische Substanzen wie Blei und Kupfer sowie organische Verbindungen getestet wird.

Fazit: Leitungswasser als Mineralstoffquelle

Leitungswasser ist ein gesunder Durstlöscher, der wertvolle Mineralstoffe wie Natrium, Kalium und Kalzium liefert, die wichtige Funktionen im Körper unterstützen.

In Deutschland erfüllt die Trinkwasserqualität strenge Anforderungen, wobei es regionale Unterschiede geben kann. Leitungswasser ist oft besser kontrolliert als Mineralwasser und stellt eine kostengünstige, umweltfreundliche Alternative dar.

Greifen Sie also zum Wasserhahn und genießen Sie die Vorteile für Ihre Gesundheit!

Häufig gestellte Fragen

Enthält Leitungswasser tatsächlich Mineralstoffe?

Ja, Leitungswasser enthält eine Vielzahl an Mineralstoffen wie Calcium, Magnesium, Natrium und Kalium, die für den menschlichen Körper essenziell sind. Diese Mineralstoffe werden auf natürliche Weise ins Wasser eingebracht, während es durch verschiedene Erd- und Gesteinsschichten fließt.

Welche Funktionen haben die Mineralstoffe im Leitungswasser für die Gesundheit?

Die Mineralstoffe im Leitungswasser unterstützen wichtige Körperfunktionen. Calcium ist für die Knochengesundheit und Zähne wichtig. Magnesium wird für die Muskel- und Nervenfunktion benötigt. Natrium und Kalium regulieren den Wasserhaushalt des Körpers. Sulfat ist für die Verdauung sowie die Gesundheit von Nägeln und Haaren von Bedeutung.

Gibt es regionale Unterschiede beim Mineralstoffgehalt im Leitungswasser?

Ja, die Konzentration der Mineralstoffe im Leitungswasser variiert von Region zu Region. Ein wichtiger Faktor ist die Wasserhärte, die durch den Gehalt an Calcium- und Magnesium-Ionen bestimmt wird. Auch die geologischen Gegebenheiten haben einen großen Einfluss auf den Mineralstoffgehalt.

Ist Leitungswasser nährstoffreicher als Mineralwasser?

Laut Stiftung Warentest ist Leitungswasser oft nährstoffreicher als Mineralwasser. Während für Mineralwasser bestimmte Regularien gelten, muss Leitungswasser deutlich mehr Grenzwerte einhalten. Je nach Marke kann Mineralwasser weniger Mineralstoffe enthalten als Leitungswasser.

Wie kann man die Qualität des eigenen Leitungswassers überprüfen?

Um die Qualität des eigenen Leitungswassers zu überprüfen, empfiehlt sich ein Wassertest. Dieser zeigt, welche Mineralstoffe und mögliche Schadstoffe enthalten sind. Wasserfilter können helfen, unerwünschte Stoffe zu reduzieren und den Geschmack zu verbessern. Eine fachkundige Beratung ist ratsam.

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